Liebe Frauen,

mit fast 80.000 Erkrankungen pro Jahr ist der Brustkrebs die häufigste weibliche Krebs-Erkrankung in Deutschland. Wie bereits in meinem letzten Blogeintrag erwähnt, steigt die Anzahl der Brustkrebs-Erkrankungen bei Frauen jährlich um ca. 1000 weitere Befunde. Während im Jahr 1996 noch jede 9.-10. Frau an Brustkrebs erkrankte, so ist heute bereits jede 5.-6. Frau von der Diagnose „Brustkrebs“ betroffen. Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Informationen zum Thema Brustkrebs an die Hand geben. Anschließend stelle ich Ihnen einige Untersuchungsmethoden vor, von denen Sie in meiner Praxis profitieren können.

Der Brustkrebs ist die häufigste bösartige Geschwulst der Frau und die häufigste Todesursache für Frauen zwischen dem 35. Und 55. Lebensjahr. Nach dem 55. Lebensjahr steigen die Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich an und übernehmen die Führung.

Die individuelle Prognose von Frauen mit Brustkrebs wird vor allem bestimmt von dem Ausmaß der Mikro-Metastasierung und der Ausbreitung zum Zeitpunkt der Erstdiagnose. Dabei ist ein wichtiges Kriterium der Befall (oder Nicht-Befall) von Lymphknoten. Frauen mit Lymphknotenbefall haben ein Risiko von 70-80% für die Entwicklung von Fernmetastasen.

Der Befall der Lymphknoten wiederum hängt von der Größe des Primär-Tumors ab:

  • 5 mm große Tumore zeigen in 10% Lymphknotenmetastasen
  • 1 cm große Tumore zeigen in 30% Lymphknotenmetastasen
  • 2 cm große Tumore zeigen in 50% Lymphknotenmetastasen

Damit wird verständlich, dass die Gesamtprognose des Brustkrebses von der Primär-Tumor-Größe (und dem damit verbundenen Lymphknotenstatus) abhängt, also von der Größe des Tumors bei seiner ersten Entdeckung.

Die Tumorprogression, die Wachstumsgeschwindigkeit von Tumoren, ist unter anderem abhängig vom Alter der Patientin. Je jünger die Patientin, desto schneller das Wachstum des Tumors und damit der Metastasierung. Einen Einschnitt bei der Wachstumsgeschwindigkeit stellt die Menopause (das Ende der Wechseljahre) dar. Mathematische Berechnungen haben ergeben, dass bei Frauen vor der Menopause Untersuchungen alle 6 Monate die Sterblichkeit um 80% senken würden. Bei Frauen nach der Menopause reichen Untersuchungsabstände von 1 Jahr wegen des langsameren Wachstums.

 

Vorsorge-Untersuchungen

Untersuchungen der Brust durch Inspektion (Anschauen) und Palpation (Abtasten) zeigen nur selten kleine Krebse unter 1 cm, und das auch nur bei kleiner Brustdrüse und oberflächlicher Lage des Tumors. Häufig sind Brustkrebse bei ihrer Entdeckung größer als 2 cm. Daran konnten auch große Reihenuntersuchungen bisher kaum etwas ändern.

Aus diesem Grunde sind die bildgebenden Verfahren Mammographie (Röntgen), Mammasonographie (Ultraschall) und MRT (Magnetresonanztomografie) die wichtigsten und aussagefähigsten Methoden zur Früherkennung.

Die Mammografie ist bei Frauen vor dem 50. Lebensjahr als Screening-Untersuchung nicht geeignet, da die Aussagekraft der Röntgenbilder bei hormonreichem jungem Gewebe deutlich reduziert ist. Des Weiteren besteht bei häufigen Röntgenuntersuchungen der Brustdrüsen ein erhöhtes Brustkrebs-Entstehungs-Risiko durch die Röntgenuntersuchung. In allen Altersgruppen erhöhen Röntgenuntersuchungen das Leukämie-Risiko.

Das Mammografie-Screening betrifft nur Frauen zwischen 50 – und 69 Jahren, die in den letzten 2 Jahren keine Mammographie hatten.

Die Mamma-Sonografie (Ultraschall) kann in allen Altersgruppen angewandt werden. Sie hat bei noch so häufiger Anwendung keine gesundheitlichen Folgen. Inzwischen weisen neueste Studien darauf hin, dass der Ultraschall an Aussagekraft dem Röntgen sogar überlegen sein könnte.

Die MRT wird nicht als Screening-Methode angewandt, sondern zur weitergehenden Diagnostik bei bestehendem Verdacht.

 

Sie sehen also, dass eine Brustkrebs-Vorsorge immens wichtig ist. Dementsprechend gibt es ein breites Spektrum an Untersuchungsmethoden. Gerne berate ich Sie, damit wir gemeinsam einen geeigneten Weg finden, dem Brustkrebs zuvorzukommen.

Ihre Angelika Richter

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